Vom Auf und Ab der Hormone

Der weibliche Zyklus wird durch Hormone gesteuert. Er dient dazu, von der Pubertät bis in die Wechseljahre immer wieder befruchtungsreife Eizellen hervorzubringen und diesen beste Chancen auf eine Befruchtung und Einnistung in die Gebärmutter zu bieten.

Auffälligstes Zeichen des Zyklus ist die Regelblutung (Menstruation). Deswegen wird der erste Tag der Monatsblutung als erster Tag des Zyklus angesehen. Die wenigsten Frauen haben regelmäßige Zyklen. Die Dauer kann zwischen 21 bis 35 Tagen variieren. Die durchschnittliche Zyklusdauer wird je nach Quelle mit 27 bis 29 angegeben. Der Zyklus wird meist in zwei Phasen eingeteilt. Gesteuert werden diese Vorgänge von der Hirnanhangsdrüse und den Eierstöcken.

1. Zyklushälfte:

Der Abschnitt zwischen dem Eintritt der Menstruation und dem Eisprung wird als Reifungsphase (Follikelphase) bezeichnet und ist in seiner Dauer variabel.

2. Zyklushälfte:

Die Phase zwischen Eisprung und dem Beginn der nächsten Monatsblutung wird als Sekretionsphase (Lutealphase) bezeichnet. Sie dauert, relativ konstant, zwischen 12 und 16 Tagen.

Was passiert in der 1. Zyklushälfte?

Ausgelöst durch Hormone der Hirnanhangdrüse, reift im Eierstock ein Eibläschen heran. Er besteht aus einer mit Flüssigkeit gefüllten Blase. Außer der Eizelle befinden sich darin auch Zellen, die das weibliche Sexualhormon Östrogen produzieren. Dieses Hormon sorgt für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und eine Verflüssigung des im Gebärmutterhals gebildeten Sekretes (Zervixschleim). Während der ungefähr 2 Wochen dauernden Reifung wird das Eibläschen immer größer und wandert nach außen an den Rand des Eierstocks. Die erste Zyklushälfte kann unterschiedliche lang dauern und endet immer mit dem Eisprung.

Was passiert beim Eisprung?

Kurz vor dem Eisprung wird von der Hirnanhangsdrüse ein Hormon freigesetzt, das den Eisprung auslöst (luteinisierendes Hormon). Dadurch platzt das Eibläschen auf und die darin enthaltene Eizelle wird dann vom Eileiter aufgenommen. Der Eisprung ist die Voraussetzung dafür, dass eine weibliche Eizelle von einer männlichen Samenzelle befruchtet werden kann. Eine Eizelle ist nach dem Eisprung noch etwa 12 bis 24 Stunden befruchtungsfähig.

Was passiert in der 2. Zyklushälfte?

Die zweite Zyklushälfte beginnt mit dem Eisprung und dauert in der Regel 12 bis 16 Tage. Beim Eisprung wird nur die Eizelle freigesetzt, aus dem verbleibenden Rest des Eibläschens entwickelt sich der Gelbkörper. Der Gelbkörper bildet nun das Gelbkörperhormon Progesteron, das zu den Gestagen-Hormonen gehört. Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Wird die Eizelle auf ihrer Reise durch den Eileiter nicht befruchtet, verkümmert der Gelbkörper binnen 14 Tagen. Seine Gestagenproduktion lässt nach, was dazu führt, dass die zuvor aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und als Regelblutung ausgeschieden wird. Kommt es hingegen zur Befruchtung, wird weiterhin Gestagen produziert. Das verhindert, dass ein weiteres Eibläschen heranreift und dass die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird.

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