Was tun wenn...

Wenn zuvor keine hormonelle Empfängnisverhütung verwendet wurde, wird der Ring am ersten Tag der Menstruationsblutung (erster Tag des Zyklus) eingesetzt.


Wenn zuvor schon eine Verhütungsmethode mit Östrogen und Gestagen (kombinierte Pille) verwendet wurde, wird der Ring normalerweise an dem Tag nach der Pillenpause eingesetzt. Also an dem Tag des Zyklus, an dem wieder eine hormonhaltige Pille fällig wäre.


Gleiches gilt auch, wenn zuvor ein Verhütungspflaster angewendet wurde. In diesem Fall wird der Verhütungsring dann eingesetzt, wenn das erste Pflaster nach der Pflasterpause fällig wäre.


Wenn zuvor eine Minipille (reine Gestagen-Pille) verwendet wurde, kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit der Verwendung des Verhütungsrings begonnen werden. In diesem Fall sollte allerdings während der ersten sieben Tage eine zusätzliche Verhütungsmethode wie zum Beispiel ein Kondom angewendet werden.

Der Ring sollte drei Wochen lang ununterbrochen getragen werden. Danach wird er am gleichen Wochentag und ungefähr zur gleichen Zeit entfernt, zu der er eingelegt wurde. Circa zwei bis drei Tage danach beginnt dann die Monatsblutung.

Der neue Ring sollte genau nach einer Woche am selben Wochentag und ungefähr zur gleichen Zeit wieder eingesetzt werden, zu der der letzte entfernt wurde, auch wenn die Monatsblutung noch andauert. Sollte der Ring mehr als drei Stunden zu spät eingesetzt werden, kann die empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt sein.

Die Verwendung von Tampons zusammen mit dem Ring ist kein Problem. Allerdings sollte immer zuerst der Ring und dann der Tampon eingeführt werden. Beim Entfernen des Tampons sollte darauf geachtet werden, dass der Ring nicht mit herausgezogen wird.

Die Verwendung dieser Mittel hat keinen Einfluss auf die empfängnisverhütende Wirkung des Vaginalrings.

Der Ring darf nicht zusammen mit einem Diaphragma, einer Portiokappe oder einem Frauenkondom angewendet werden, da der Ring die Zuverlässigkeit dieser Methoden vermindern kann.


Auch die Kalender- oder Temperaturmethode sind in Zusammenhang mit dem Ring nicht möglich, da die Hormone des Vaginalrings die monatlichen Körpertemperaturschwankungen und Veränderungen des Gebärmutterschleims beeinträchtigen. Die Verwendung eines normalen Kondoms für den Mann oder anderer Barrieremethoden ist hingegen unproblematisch.

Ist der Ring einmal eingeführt, ist er normalerweise nicht zu spüren. Deshalb sollte gelegentlich kontrolliert werden, ob er noch da ist.


Eine Kontrolle sollte auf jeden Fall vor dem Geschlechtsverkehr erfolgen. Ist der Ring nicht sicher zu tasten, muss auf jeden Fall ein zusätzliches Verhütungsmittel wie zum Beispiel ein Männer-Kondom verwendet werden.

Die Mehrzahl der Frauen (85%) und deren Partner (71%) gaben in einer Studie an, den Verhütungsring während des Geschlechtsverkehrs nur selten oder gar nicht zu spüren. Fast alle Partner (94%) fühlten sich durch die Verwendung des Rings selten oder gar nicht gestört.*


Sollte der Ring stören, kann er beim Geschlechtsverkehr herausgenommen werden. Nach dem Verkehr sollte er allerdings sofort wieder eingesetzt werden. Bleibt er pro Tag länger als 3 Stunden außerhalb der Scheide, kann die empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt sein.


* Novák A, de la Loge C, Abetz L, van der Meulen EA. The combined contraceptive vaginal ring, NuvaRing: an international study of user acceptability. Contraception. 2003 Mar;67(3):187-94.

Die „O“-Form und Flexibilität des Rings sorgen für einen guten Halt in der Scheide. So wird gewährleistet, dass er bei den allermeisten Frauen ohne Probleme drei Wochen lang in der Scheide bleibt.


In Ausnahmefällen kann es allerdings vorkommen, dass der Ring in bestimmten Situationen herausrutscht, zum Beispiel weil er nicht richtig eingeführt wurde. Ein Herausfallen ist außerdem beim Geschlechtsverkehr oder beim Tamponwechsel möglich.


Deshalb sollte insbesondere kurz nach dem Einsetzen des Rings sowie direkt nach dem Tamponwechsel oder dem Geschlechtsverkehr kontrolliert werden, ob der Ring noch am Platz ist. In manchen Fällen kann der Ring auch beim Pressen oder Heben von schweren Gegenständen ausgestoßen werden.

Wenn sichergestellt ist, dass der Ring nicht länger als drei Stunden außerhalb der Scheide war, kann er einfach mit kaltem oder lauwarmem Wasser abgespült werden. Auf keinen Fall sollte heißes Wasser hierfür verwendet werden.


Nach dem Abspülen kann der Ring einfach wieder eingeführt werden. Die empfängnisverhütende Wirkung wird nur beeinträchtigt, wenn der Ring länger als 3 Stunden außerhalb der Scheide war.

Wenn der Ring während der ersten zwei Wochen länger als 3 Stunden draußen war oder nicht feststeht, wie lange er außerhalb der Scheide war, kann er nach dem Abspülen trotzdem wieder wiedereingesetzt werden. Allerdings ist jetzt davon auszugehen, dass die empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt ist. Deshalb sollte in den ersten 7 Tagen nach dem erneuten Einsetzen eine zusätzliche Verhütungsmethode wie zum Beispiel ein Kondom angewendet werden.


Wenn der Ring während der dritten Anwendungswoche länger als 3 Stunden aus der Scheide war beziehungsweise nicht feststeht, wie lange er außerhalb war, sollte man ihn nicht mehr einsetzen, da er jetzt möglicherweise nicht mehr sicher empfängnisverhütend wirkt. Stattdessen kann man entweder einen neuen Ring einsetzen und damit die nächste dreiwöchige Anwendungsperiode beginnen oder erst nach 7 Tagen einen neuen Ring einsetzen, wobei es in der ringfreien Phase wahrscheinlich zu einer Monatsblutung kommt.

Dauert die ringfreie Zeit länger als 7 Tage, besteht kein sicherer Verhütungsschutz. Es sollte dann so schnell wie möglich ein neuer Ring eingesetzt werden und die nächsten 7 Tage ein zusätzliches Verhütungsmittel verwendet werden.


Fand während der Zeit, in der der Ring vergessen wurde, Geschlechtsverkehr statt, besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft. In diesem Fall sollte so schnell wie möglich ein Frauenarzt kontaktiert werden. Das Risiko einer Schwangerschaft ist umso höher, je länger der Ring vergessen wurde.

Der Ring schützt bis zu vier Wochen lang vor einer Schwangerschaft. Wenn er also 7 Tage zu spät herausgenommen wird, ist nicht von einer Schwangerschaft auszugehen. Er braucht lediglich entfernt zu werden und nach einer ringfreien Woche durch einen neuen ersetzt werden.


Wenn der Ring allerdings länger als 7 Tage vergessen wird, besteht die Möglichkeit einer Empfängnis.

Wenn es in der Woche ohne Ring zu keiner Blutung kommt, besteht die Möglichkeit, dass eine Schwangerschaft besteht.

Bei manchen Frauen kann es zu Blutungen kommen, während der Ring eingelegt ist.


In diesem Fall kann ein Tampon oder eine Binde verwendet werden. Der Ring sollte auf jeden Fall in der Scheide belassen werden und erst entfernt werden, wenn er drei Wochen lang getragen wurde.

Da die Entnahme und das Einsetzen des Rings immer an den gleichen Tagen des Monats erfolgen, kann es sinnvoll sein, diese beiden Tage so zu legen, dass sie gut in den individuellen Lebensrhythmus passen. Da die Periode während der Verwendung des Rings bei den meisten Frauen sehr pünktlich kommt, kann es auch sinnvoll sein, die Menstruation auf bestimmte Wochentage zu legen.


Das geht, indem die ringfreie Zeit verkürzt (aber niemals verlängert) wird. Wird die ringfreie Zeit sehr verkürzt (z. B. auf drei Tage oder weniger), kann es sein, dass die übliche Blutung nicht auftritt und es während der Anwendung des nächsten Rings zu Schmierblutungen oder Durchbruchblutungen kommt.

In manchen Situationen (beispielsweise im Urlaub) kann es sein, dass ausnahmsweise ein Verschieben der Menstruation wünschenswert wäre, indem man die hormonfreie Zeit ausfallen lässt. Praktisch bedeutet das, dass nach drei Wochen der Ring-Anwendung der gebrauchte Ring entfernt und sofort wieder durch einen neuen ersetzt wird.


Die ringfreie Zeit und die damit einhergehende Blutung entfällt. Der Verhütungsschutz bleibt so bestehen. Es ist allerdings möglich, dass es während der Anwendung des neuen Rings zu Schmierblutungen kommt. Anschließend wird die normale dreiwöchige Anwendung des Vaginalrings mit dem üblichen einwöchigen ringfreien Intervall fortgesetzt.

Die empfängnisverhütende Wirkung des Vaginalrings ist vergleichbar mit der einer kombinierten Mikropille. Je sicherer die Verhütungsmethode ist, desto niedriger ist der sogenannte Pearl-Index. Dieser liegt bei perfekter Anwendung des Vaginalrings bei 0,64 und bei typischer Anwendung bei 0,96.


Das bedeutet, dass von 100 Frauen, die den Ring ein Jahr verwenden, weniger als eine schwanger wird, während es ohne Verhütung bis zu 85 wären.

Der Ring kann im Urlaub genauso verwendet werden wie zu Hause. Er bietet im Urlaub sogar einige Vorteile. Zum Beispiel spielen die im Urlaub häufig auftretenden Durchfallerkrankungen für die Wirksamkeit keine Rolle. Zeitverschiebungen beim Einsetzen oder Entfernen sind ebenfalls unproblematischer als bei der Pille. Dabei gilt es nur zu beachten, dass die ringfreie Zeit zwar verkürzt, aber auf keinen Fall verlängert werden darf.


Bei längeren Reisen sollten immer Ersatzringe mitgeführt werden, falls während des Urlaubs ein Wechsel fällig ist, aber auch damit ein herausgefallener Ring ersetzt werden kann. Die Ersatzringe sollten im kühlen Hotelzimmer aufbewahrt werden. Auf keinen Fall dürfen sie im Auto liegen bleiben, da sich dieses in der prallen Sonne auf bis zu 60°C aufheizen kann.

Der Verhütungsring hat die gleichen Nebenwirkungen wie eine kombinierte Verhütungspille mit Östrogen und Gestagen. Zu diesen gehören: Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, verminderter Sexualtrieb, Akne, Gewichtszunahme, Spannungsgefühl in den Brüsten, Schmerzen im Becken und Zwischenblutungen. Durch die spezielle Art der Anwendung kann es außerdem vermehrt zu Unbehagen in der Genitalregion aufgrund des Rings, Scheidenentzündungen und Ausfluss kommen. Weitere mögliche Nebenwirkungen werden in der Packungsbeilage ausführlich beschrieben.

Die empfängnisverhütende Wirkung des Vaginalrings kann unter anderem durch bestimmte Medikamente gegen Epilepsie, Tuberkulose, Viruserkrankungen oder durch Johanniskraut beeinträchtigt werden. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten werden ausführlich in der Packungsbeilage beschrieben.

Der Verhütungsring hat die gleichen Gegenanzeigen wie die Pille. Zu diesen gehören insbesondere eine erhöhte Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln (z.B. bei Raucherinnen), bestimmte Krebserkrankungen und das Vorliegen einer Schwangerschaft. Bei manchen Frauen kann außerdem aufgrund von bestimmten anatomischen Eigenarten (z.B. Gebärmuttervorfall) eine Anwendung des Rings unmöglich sein. Gegenanzeigen für den Verhütungsring sollten mit dem Arzt besprochen werden. Sie sind außerdem ausführlich in der Packungsbeilage dargestellt.

Die Risiken des Rings entsprechen denen einer kombinierten Mikropille. Wie diese erhöht der Ring das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln in den Gefäßen und für die daraus entstehenden Erkrankungen wie zum Beispiel Beinvenenthrombosen, Herzinfarkte, Lungenembolien oder Schlaganfälle sowie das Risiko für die Entstehung bestimmter Krebsarten (z.B. Brustkrebs).

Der Vaginalring darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Tritt während der Anwendung des Vaginalringes dennoch eine Schwangerschaft ein, so muss er entfernt werden.

Die Milchbildung kann durch Östrogene beeinflusst werden, da sie die Menge der Muttermilch reduzieren und deren Zusammensetzung verändern können. Daher sollte die Anwendung des Vaginalrings während des Stillens generell nicht erfolgen.