Welcher Verhütungstyp bist du?
Die Bandbreite der Verhütungsmittel ist groß. Neben der Anti-Baby-Pille als bekanntestes Verhütungsmittel, stehen noch weitere hormonelle Verhütungsmittel zu Verfügung. Zudem gibt es ebenso, nicht horomonelle Verhütungsmethoden. Die Entscheidung, welches Verhütungsmittel angewendet wird, muss jede Frau/jedes Paar individuell entscheiden. Nicht vergessen sollte man dabei, dass manche Verhütungsmethoden nicht sehr sicher sind, während andere bei korrekter Anwendung zuverlässig vor einer Schwangerschaft schützen.
- Die verschiedenen Verhütungsmethoden lassen sich in vier Kategorien einordnen:
- Hormonelle Verhütungsmethoden
- Barrieremethoden
- Chemische Verhütungsmittel
- Andere Methoden
Hormonelle Verhütungsmethoden
Hormonelle Verhütungsmethoden verhindern mithilfe von Hormonen eine Schwangerschaft. Abhängig vom Präparat funktioniert dies mithilfe unterschiedlicher Mechanismen. Sie können bewirken, dass der Eisprung ausbleibt, dass der Transport der Eizelle im Eileiter erschwert wird oder dass sich der Schleim im Gebärmutterhals und in der Gebärmutter verändert und somit den Spermien der Weg zur Eizelle erschwert wird oder dazu führt, dass sich die befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.
Hormonelle Verhütungsmittel im Überblick
Verhütungsmethode | Wirkung | Pearl-Index (PI) | Für welche Frau am besten geeignet? |
---|---|---|---|
Pille (auch Mikropille genannt) | Östrogene und Gestagene verhindert den Eisprung | 0,1 – 0,9 | Für Frauen, die dauerhaft zuverlässig verhüten wollen |
Verhütungsring / Vaginalring (nicht orale Hormonpräparate) | Östrogene und Gestagene verhindert den Eisprung | 0,64 – 0,96 | Für Frauen, die sich nicht kontinuierlich um die Verhütung kümmern wollen. Für Frauen, deren Lebensumstände es schwierig machen, immer exakt zur gleichen Zeit die Pille einzunehmen. |
Verhütungspflaster / transdermales Pflaster (nicht orale Hormonpräparate) | Östrogene und Gestagene verhindert den Eisprung | 0,4 – 0,9 | Für Frauen, die sich nicht kontinuierlich um die Verhütung kümmern wollen. |
Minipille (östrogenfreie Pillen) | Enthalten nur Gestagene; Veränderung des Schleims im Gebärmutterhals => wird für Spermien undurchlässig;Gebärmutterschleimhaut wird verändert => Einnistung befruchteter Eizellen wird verhindert; Verhinderung des Eisprungs (bei Wirkstoff Desogestrel) | 0,4 – 4,1 | Für Frauen, die keine Östrogene vertragen, oder einnehmen dürfen, wie z. B. Frauen die rauchen, stark übergewichtig sind oder Bluthochdruck haben oder stillen.2 Geeignet auch für Frauen, die unter Einfluss der kombinierten Pille eine Verschlechterung der Migräne erfahren.3 |
Gestagenhaltige, nicht orale Hormonpräparate (Depotspritze, Implantat, Spirale) | Enthalten nur Gestagene; verhindert den Eisprung | 0 – 0,16 | Für Frauen, die sich nicht kontinuierlich um die Verhütung kümmern wollen und keine Östrogene vertragen |
Tab. 1: Pearl Indices der einzelnen Verhütungsmittel1
Barrieremethoden
Barrieremethoden können eine Barriere zwischen der Eizelle und den Spermien aufbauen und so eine Schwangerschaft verhindern. Der Klassiker unter dieser Form der Verhütungsmethoden ist das Kondom.
Barrieremethoden im Überblick
Verhütungsmethode | Wirkung | Pearl-Index (PI) | Für welche Frau am besten geeignet? |
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Kupferspirale | Verhindert die Beweglichkeit der Spermien und die Einnistung der Eizelle | 0,3 – 3,0 | Für Frauen, die bereits Kinder haben und an langfristiger Verhütung interessiert sind |
Kondom | Gummischutz, Sperma gelangt nicht in die Scheide | 2,0 – 12,0 | Für Frauen ohne festen Partner oder beim Partnerwechsel |
Diaphragma/ Portiokappe | Portiokappe Gummikappe in der Scheide vor dem Muttermund, verhindert Eindringen der Spermien | 1,0 – 20,0 | Für Frauen, die nicht dauerhaft verhüten wollen |
Tab. 1: Pearl Indices der einzelnen Verhütungsmittel1
Chemische Verhütungsmittel und andere Methoden
Neben den gängigen Verhütungsmitteln existieren noch weitere Methoden. Dazu zählen chemische Verhütungsmittel, die sogenannte Spermizide enthalten. Dabei führt die Frau bestimmte Wirkstoffe kurz vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide ein (z.B. in Form von Salben, Gels, Zäpfchen oder Schaum). Die Wirkstoffe sollen die Spermien abtöten, verlangsamen oder ihren Weg behindern.
Die alleinige Verwendung von chemischen Verhütungsmitteln ist allerdings nicht sehr sicher und daher nur in Kombination mit anderen Verhütungsmethoden empfehlenswert.
Für Frauen mit regelmäßigen Zyklen eignen sich auch sogenannte Zeitwahlmethoden. Bei diesen Methoden wird der Zeitpunkt des Eisprungs durch Messung des Hormonspiegels, anhand der Körpertemperatur oder durch Zyklusberechnungen bestimmt.
Verhütungsmethode | Wirkung | Pearl-Index (PI) | Für welche Frau am besten geeignet? |
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Chemische Verhütungsmittel | Spermizide bilden Barrieren oder töten Spermien ab | 3,0 – 21,0 | Nur zusammen mit anderen Verhütungsmittel zu empfehlen |
Zeitwahlmethoden | Bestimmung des Eisprungs durch bestimmte Messverfahren | 0, - 20,0 | Für Frauen mit regelmäßigen Zyklen |
Tab. 1: Pearl Indices der einzelnen Verhütungsmittel1
Mehr Infos:
1 Pearl Index der einzelnen Verhütungsmittel, URL: http://www.profamilia.de/erwachsene/verhuetung/pearl-index.html, Stand: 07.03.2014
2 Quelle: World Health Organization, Medical eligibility criteria for contraceptive use – 4th edition, 2009