Welche Pillen gibt es?

Kombinationspräparate, „Mikropillen“

Kombinationspräparate ("klassische Pillen") enthalten eine Kombination aus zwei verschiedenen Hormonen: einem künstlichen Östrogen (meist Ethinylestradiol) und einem künstlichen Gestagen, die den körpereigenen Hormonen sehr ähnlich sind.

Die Wirkung beruht dabei in erster Linie auf dem Gestagenanteil der Pille. Er ist bei Kombinationspräparaten so hoch, dass er den Eisprung verhindern kann. Weiterhin verändert das Gestagen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und die Beschaffenheit des Schleims im Gebärmutterhals und behindert den Transport der Eizelle im Eileiter.

Das Östrogen beeinträchtigt vor allem das Heranreifen einer Eizelle und dadurch den Eisprung. Unabhängig von der verhütenden Wirkung trägt das Östrogen zu einem stabilen Zyklus bei und sorgt so für regelmäßige Monatsblutungen und verhindert Zwischenblutungen. Der Großteil der heutigen Präparate enthält zwischen 0,02 und 0,03 Milligramm Östrogen pro Tablette.

Unterschieden werden können Ein- und Mehrphasenpräparate.

Einphasenpräparate:

Die Einphasenpille enthält eine feste Kombination an Östrogen und Gestagen, die über den gesamten Zeitraum der Einnahme konstant ist. Die am ersten Tag einzunehmende Pille besitzt also die gleiche Zusammensetzung wie die am letzten Tag verwendete. Zu den Einphasenpräparaten zählt auch die Mikropille. Allerdings enthält sie deutlich weniger ("mikro") Östrogen als niedrig-, mittel- oder hochdosierte Pillen (Anteil Östrogen < 0,05 mg pro Tablette).

Mehrphasenpräparate:

Es gibt Zwei-, Drei- und Vierstufenpräparate bei denen wie im natürlichen Zyklus unterschiedliche Abstufungen in der Hormondosierung innerhalb eines Zyklus herrschen. Diese Art der Hormongabe ahmt die natürlichen Schwankungen des weiblichen Hormonspiegels nach. Bei der Einnahme muss daher die Reihenfolge unbedingt eingehalten werden, was eine höhere Einnahmedisziplin erfordert.

Monopräparate, „Minipillen“

Bei den Minipillen handelt es sich um Monopräparate: Sie enthalten nur ein Hormon aus der Gruppe der Gestagene, aber kein Östrogen. Auf dem Markt gibt es zwei verfügbare Wirkstoffe: Levonorgestrel und Desogestrel.

Die Minipille, die in minimaler Konzentration das Gestagen Levonorgestrel enthält, beeinflusst die körpereigene Hormonproduktion kaum. Denn der Eisprung wird nicht wie bei der "klassischen" Pille verhindert. Stattdessen werden die Gebärmutterschleimhaut und der Schleim im Gebärmutterhals verändert, sodass Spermien dadurch nicht mehr in die Gebärmutter eindringen können und eine eventuell befruchtete Eizelle sich nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann. Der Eisprung findet im Unterschied zu Kombinationspillen jeden Monat statt – eine Befruchtung ist also theoretisch möglich, wenn die Pille nicht exakt eingenommen wird.

Andere Minipillen enthalten nur das Hormon Desogestrel. Dieses Gestagen kann die Ausschüttung des Hormons Gonadotropin unterdrücken, und so den Eisprung verhindern. Daher ist diese östrogenfreie Pille genauso zuverlässig wie Kombinationspillen.

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